#017 Arbeitgeberbewertungsportale für Employer Branding nutzen
Shownotes
Im Prinzip sind diese Portale vergleichbar mit Kundenbewertungen bei Produkten. Der einzige Unterschied: Hier bewerten Mitarbeiter, Auszubildende, ehemalige Mitarbeiter und Bewerbende dein Unternehmen. Es handelt sich also in der Regel um konstruktives Feedback und echte Erfahrungen von Mitarbeitern und Bewerbern.
In Deutschland sind vor allem Kununu auf Platz eins und Glassdoor auf Platz zwei sehr bekannt. Laut einer Studie von Softgarden aus 2018 nutzt fast die Hälfte aller Bewerber solche Portale bei der Auswahl des Arbeitgebers und auch weitere Studien stützen diese Theorie. Behandle daher die Bewertungsportale nicht stiefmütterlich, sondern kümmere dich aktiv um sie. Sie können dein Employer Branding super ergänzen.
Inhalte dieser Folge:
- Was sind Arbeitgeberbewertungsportale? Wie funktionieren diese konkret?
- Relevanz von Arbeitgeberbewertungen für Unternehmen und Bewerber
- Vor- und Nachteile von Arbeitgeberbewertungsportalen
Weiterführende Links:
- Umgang mit Arbeitgeberbewertungen aus Sicht von Bewerbern (Softgarden)
- Jeder Dritte liest Arbeitgeber-Bewertungen online (bitkom)
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00:00:34: Arbeitgeberbewertungsportale und wie funktionieren diese konkret? Die Relevanz
00:00:39: von Arbeitgeberbewertungen für Unternehmen und für Bewerber sowie Vor- und Nachteile
00:00:46: von Arbeitgeberbewertungsportalen. Was sind eigentlich Arbeitgeber,
00:00:51: Bewertungsportale? Im Prinzip sind diese Portale vergleichbar mit Kundenbewertungen
00:00:57: bei Produkten. Der einzige Unterschied: Hier bewerten Mitarbeiter, Auszubildende,
00:01:02: ehemalige Mitarbeiter und Bewerbende dein Unternehmen. Das Ganze findet zum Schutz
00:01:08: der Mitarbeiter anonym statt, was sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt.
00:01:12: Aber dazu später mehr. Es handelt sich also in der Regel um konstruktives
00:01:17: Feedback und echte Erfahrungen von Mitarbeitern und Bewerbern. Deshalb können
00:01:22: auch "schlechte Bewertungen" positive Auswirkungen auf dein Unternehmen haben.
00:01:27: Vorausgesetzt, dein Unternehmen geht damit richtig um. Denn Regel Nummer eins ist:
00:01:33: Reagiere auf alle Bewertungen, egal ob gut oder schlecht. Wobei Kommentare
00:01:39: zu schlechten Bewertungen besonders wichtig sind. Gehe in den Dialog
00:01:43: mit dem Verfasser und biete ein Gespräch an. So können Missverständnisse
00:01:47: aus dem Weg geräumt werden. Zusätzlich bieten negative Bewertungen Möglichkeiten
00:01:52: zur Verbesserung für dein Unternehmen. Prinzipiell beeinflussen
00:01:56: Arbeitgeberbewertungen dein Image als Unternehmen. Daher sollte dein Unternehmen
00:02:02: sie nicht außer Acht lassen und wie angesprochen darauf reagieren.
00:02:06: Zum Beispiel mit einem Dankeschön einer Einladung zum Gespräch oder einfach offen
00:02:11: zu Missständen stehen und mitteilen, dass das Unternehmen bereits nach einer Lösung
00:02:15: sucht. Keiner ist perfekt, auch kein Unternehmen. Das macht
00:02:19: deine Arbeitgebermarke einfach viel authentischer. Mehr über
00:02:24: die Arbeitgebermarke erfährst du in Folge 10 Was ist eine Arbeitgebermarke?
00:02:30: Bei den Bewertungen ist auch für Bewertende nicht alles erlaubt
00:02:34: und die Plattformen legen dafür Richtlinien fest. So dürfen zum Beispiel
00:02:39: keine einzelnen Personen in einem Unternehmen bewertet werden,
00:02:42: Firmeninterne dürfen natürlich auch nicht veröffentlicht werden,
00:02:46: auch diskriminierende, beleidigende, rufschädigende, rassistische oder sogar
00:02:52: vulgäre Formulierungen werden nicht zugelassen. Bewertungsplattformen liegen
00:02:57: laut eigenen Aussagen großen Wert auf konstruktive Kritik in den Bewertungen.
00:03:03: Bei Bewertungen handelt es sich also keineswegs um rechtsfreien Raum.
00:03:07: Somit kann bei Bedarf auch gerichtlich gegen falsche oder z.B.
00:03:12: verleumderische Bewertungen vorgegangen werden. Leider ist das sehr aufwendig
00:03:17: und oftmals auch sehr teuer und es lohnt sich in jedem Fall einen Spezialisten
00:03:21: zu Rate zu ziehen. Kommen wir zur Relevanz von Arbeitgeberbewertungen
00:03:27: für dein Unternehmen und für die Bewerber. In Deutschland sind vor allem Kununu
00:03:32: auf Platz eins und Glassdoor auf Platz zwei sehr bekannt. Kununu beispielsweise
00:03:38: besitzt laut eigenen Angaben allein im deutschsprachigen Raum, also der DACH
00:03:43: Region, etwa 4 Millionen Bewertungen über rund 500.000 Unternehmen. Wichtig
00:03:49: zu wissen, existieren Arbeitgeberbewertungen
00:03:52: für dein Unternehmen, erscheint die Gesamtbewertung, also die Sternchen
00:03:57: mit der konkreten Durchschnittszahl automatisch bei Google for Jobs. Mehr
00:04:01: zu Google for Jobs erfährst du in Folge 14 Wie funktioniert Google Jobs? Das heißt,
00:04:08: wenn deine Stellenanzeige bei Google for Jobs gelistet wird und Bewertungen
00:04:13: für dein Unternehmen existieren, werden diese Bewertungen bzw. die Zusammenfassung
00:04:18: immer auch direkt darunter angezeigt. Bewerber werden also ohne aktives Zutun
00:04:24: damit konfrontiert und werden diese Bewertungen wahrnehmen. Laut einer Studie
00:04:30: von Softgarden aus 2018 nutzt fast die Hälfte aller Bewerber solche Portale
00:04:36: bei der Auswahl des Arbeitgebers und auch weitere Studien stützen diese Theorie.
00:04:41: So kommt eine Studie von Bitkom zum Ergebnis, dass fast jeder zweite, also 45
00:04:47: Prozent, die Bewertungen liest. Bei den Jüngeren zwischen 14 und 29 Jahren sind
00:04:53: es sogar über die Hälfte. Weiterhin wurden 84 Prozent aller Wechselbereiten
00:04:59: Arbeitnehmer schon einmal durch eine Bewertung beeinflusst. Die Studie
00:05:05: von Bitkom gibt auch an, dass inzwischen jeder vierte Internetnutzer schon mal
00:05:09: eine solche Bewertung abgegeben hat. Die Grundlagen für eine gute Arbeitgebermarke
00:05:14: ist Authentizität. Mit ihr steht und fällt deine Arbeitgebermarke. Authentizität
00:05:21: bei Bewertungen erreichst du, indem du sowohl gute als auch schlechte Bewertungen
00:05:26: existieren lässt und dein Unternehmen entsprechend mit den Bewertenden agiert
00:05:31: und auf Kritik eingeht. Die Mischung macht's ja einfach. Klar kann es sein,
00:05:36: dass du ausschließlich gute Bewertungen hast. Wenn diese echt und glaubwürdig
00:05:41: sind, nützen sie dir auch. Aber wenn Bewerber merken, dass du künstlich
00:05:46: nachgeholfen hast, um ausschließlich positive Bewertungen zu erhalten,
00:05:51: dann merken sie eben auch das. Behandle daher die Bewertungsportale nicht
00:05:56: stiefmütterlich, sondern kümmere dich aktiv um sie. Sie können dein Employer
00:06:00: Branding super ergänzen. Und damit kommen wir auch schon zu Vor- und Nachteilen
00:06:06: von Arbeitgeber Bewertungen aus Unternehmenssicht. Zunächst die Vorteile:
00:06:11: Sie sind natürlich gut für die eigene Employer Brand, da die Außenwirkung
00:06:15: beeinflusst werden kann. Bewertungen sorgen für Transparenz sowohl für Bewerber
00:06:21: als auch für Unternehmen, die Einblick in die Meinungen der Mitarbeiter und Bewerber
00:06:25: erhalten. Die Kommentarfunktion sorgt für Interaktion, zum Beispiel durch positives
00:06:31: Bedanken oder durch Reaktionen auf kritische Bewertungen. Bei manchen
00:06:36: Portalen können sogar Fragen gestellt und vom Unternehmen beantwortet werden.
00:06:41: Das gute Arbeitsklima, von dem man spricht als Unternehmen, kann ein Stück weit
00:06:46: "bewiesen" werden, was sonst eher schwierig wird. Denn erzählen kann man
00:06:52: schließlich vieles. Konstruktive Bewertungen liefern ebenso Ansätze
00:06:57: zur Verbesserung im Unternehmen. Da solche Bewertungsportale hohe monatliche
00:07:03: Nutzerzahlen aufweisen, nützen sie dem Unternehmen auch durch eine erhöhte
00:07:08: Sichtbarkeit als Arbeitgeber. Und damit kommen wir zu den Nachteilen. Um solche
00:07:15: Plattformen zu betreuen, braucht es natürlich Aufwand für die Unternehmen.
00:07:22: Unternehmen müssen oft auch bezahlen, um auf Bewertungen überhaupt reagieren
00:07:26: zu können. Falsche Kommentare oder Hasskommentare von unzufriedenen
00:07:31: Mitarbeitern lassen sich oftmals nur schwer und leider oft auch nur durch einen
00:07:37: Anwalt löschen. Die indirekte Verzerrung durch Momentaufnahmen der Bewertungen
00:07:43: zum Beispiel euphorisch, frisch nach einer Beförderung oder geladen direkt
00:07:48: nach einer Kündigung. Die Anonymität macht schlechte Bewertungen leider auch leichter
00:07:55: und Bewertungen stammen nicht zwingend von Mitarbeitern, sondern vielleicht
00:07:59: auch von verärgerten Kunden, von Konkurrenten oder von anderen Menschen.
00:08:05: Zusätzlich werden diese eben meist nicht überprüft. Und hier wie immer
00:08:10: die wichtigsten Learnings diese Folge für dich zusammengefasst.
00:08:15: Bewertungsportale sind prinzipiell nichts Schlechtes. Sie können
00:08:19: deine Arbeitgebermarke unterstützen und zum Beispiel das gute Arbeitsklima
00:08:23: bestätigen. Viele Bewerber und Wechselbereite lasen sich bereits
00:08:28: Bewertungen auf solchen Portalen bei der Wahl des Arbeitgebers durch und ließen
00:08:33: sich davon beeinflussen. Arbeitgeberbewertungsportale haben
00:08:38: sowohl Vor- als auch Nachteile. Da ein Unternehmen keinen Einfluss darauf hat,
00:08:43: ob Bewertungen für dieses gemacht werden, ist die Pflege solcher Plattformen
00:08:48: von Personalverantwortlichen unbedingt erforderlich. Schlechte Bewertungen sind
00:08:54: eher als Verbesserungspotential zu sehen. Wow, schon wieder eine Folge fertig
00:08:59: angehört. Danke! Ich hoffe, du konntest hilfreiche Informationen mitnehmen.
00:09:04: Hinterlasse mir sehr gern Fragen und Themen, die dich interessieren. Dann gehen
00:09:09: wir in einer der weiteren Folgen darauf ein. Ich freue mich sehr, wenn du
00:09:13: das nächste Mal herein hörst, wenn es wieder heißt: Wertvolle Unternehmen finden
00:09:17: wertvolle Mitarbeitende. Deine Nina vom kirschwerk. Und ein Tipp noch am Rande Du
00:09:23: möchtest deine Mission im Personalmarketing stärker forcieren?
00:09:27: Dafür haben wir zwei eBooks und einen Online-Kurs zum Thema Personalmarketing
00:09:32: für dich vorbereitet. Hier erhältst du unser Wissen komprimiert und übersichtlich
00:09:36: und kannst es nachhaltig nutzen. Viel Spaß damit! Danke dir und Tschüss
00:09:41: bis zum nächsten Mal.
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